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Pädagogik als Hilfe zur „Menschwerdung des Menschen“

Die Georgschule als (Waldorf-) Förderschule eigener Art, Förderorte Lernen und Soziale und Emotionale Entwicklung arbeitet auf der Grundlage der von Rudolf Steiner (1861 – 1925) entwickelten Pädagogik und Heilpädagogik.

Im Sinne des anthroposophischen Menschenbildes entwickelt sich das Kind ganzheitlich als leibliches, seelisches und geistiges Wesen. Daher muss Pädagogik Hilfe sein zur Entfaltung der individuellen Persönlichkeit. Diese hängt nicht einseitig von der kognitiven Entwicklung des Kindes ab, sondern insbesondere von seiner seelischen Reifung, seiner Willens- und Gemütsbildung. So kann sich, ausgehend vom Aufbau einer Handlungsmöglichkeit (1. Jahrsiebt, über den Aufbau eines differenzierten Seelenlebens (2. Jahrsiebt) im 3. Jahrsiebt mit dem „Erwachsenwerden“ die Möglichkeit der Urteilsfähigkeit herausbilden.

Diese seelisch-geistige Entwicklung ist nach R. Steiner allgemeingültig.Die Aufeinanderfolge der Phasen und ihre je verschiedene Ausprägung ist bei jedem Menschen unterschiedlich.
Deshalb ist der Unterricht in Waldorfschulen so gestaltet, dass gleichberechtigt nebeneinander kognitive, künstlerische und handwerkliche Fähigkeiten gefördert werden. Schüler unterschiedlicher Begabung werden zwölf Jahre gemeinsam in Jahrgangsklassen unterrichtet. Nach Möglichkeit begleitet der Klassenlehrer die Klasse für die ersten acht Jahre. So entsteht eine enge Bindung zwischen Lehrer und Schüler. Die Wiederholung einer Klasse ist nicht üblich.

Die Kinder der Georgschule sind besondere Kinder. Die von R. Steiner erweiterte Heilpädagogik spricht von entwicklungsgestörten bzw. seelenpflegebedürftigen Kindern, die, wie alle Menschen, in ihrem individuellen, geistigen Wesenskern gesund sind.

Die durch unterschiedliche Hintergründe und Schicksale entstandenen Blockierungen in den physischen oder (und) psychischen Reifungsvorgängen führen zu Störungen der seelischen Entwicklung.
Heilpädagogik will deshalb die Individualität des Kindes erreichen, um es in seinem Entwicklungswillen zu stärken. Die Georgschule ist eine „Kleinklassenschule“ (12 – 18).
Aus dem Begriff des seelenpflegebedürftigen Kindes folgt das Anliegen unserer Schule, Kinder mit verschiedenen Störungsarten und -graden möglichst gemeinsam zu unterrichten. Die unterschiedlich zusammengesetzte Gruppe bildet einen wesentlichen heilpä­dagogischen Faktor für sich. Die Georgschule versucht dies im Rahmen ihrer pädagogischen und räumlichen Möglichkeiten und in dem für sie staatlich gesetzten Rahmen.

Der Waldorflehrplan gilt, heilpädagogisch modifiziert, aber dem Gehalt nach nicht verringert, auch für die „Kleinklassenschule“. Er wird in Bezug auf seine Entwick­lungshilfe vertieft im entsprechenden Alter an die Kinder herangebracht. Die meisten Fächer werden in Epochen vier Wochen lang jeden Morgen als Doppelstunde unterrichtet. Diese Fächer sind: Deutsch, Mathematik, Formenzeichnen, Geometrie, Heimat- und Erdkunde, Menschen-, Tierkunde und Pflanzenkunde, Biologie, Chemie, Physik, Alte und Neue Geschichte, Kunstbetrachtung. Übstunden (3 – 4 Wochenstunden) dienen dem Wiederholen und Vertiefen. Der Vorteil des Epochenunterrichts liegt in einer intensiven Verbindung mit dem Lern inhalt über einen längeren Zeitraum ohne Unterbrechung.

Die dabei entstehenden Epochenhefte beinhalten den Lernstoff und sollen besonders gestaltet werden. Lehrbücher in der üblichen Form werden nicht benutzt, sondern es werden unterschiedliche Materialien und Quellen hinzugezogen. Fächer, die kontinuierliche Übung benötigen wie Englisch, Musik, Eurythmie und Sport und finden wöchentlich statt. Religionsunterricht ist ebenfalls fest im Lehrplan verankert. Es wird je nach Religionszugehörigkeit der Schüler bzw. Entscheidung der religionsmündigen Schüler der konfessionelle Unterricht (evangelisch, katholisch, Christengemeinschaft) angeboten oder – für die nicht konfessionell Gebundenen – der Freie Christliche Unterricht (Religionsunterricht, der sich an Rudolf Steiners Menschenkunde orientiert).

Einen weiteren Raum nehmen die handwerklichen Fächer wie Holz- und Metall­werken, Gartenbau und Hauswirtschaft ein. In den Klassen 9 – 11 erhalten die Schüler 10 Wochenstunden Handwerk, wobei die Gruppen klassenübergreifend halbjährlich getauscht werden. Besonders in diesem konkreten Handlungsraum können viele unserer Schüler erfahren und vertiefen, was in den Epochenunter­richten angelegt wird.

Höhepunkte der 12-jährigen Schulzeit bilden die Theaterspiele in Klasse 8 und 12, die jeweils von einer ausgebildeten Theaterpädagogin betreut werden.

In die zwölften Klasse fertigen die Schüler, je nach Fähigkeit, eine Abschlussarbeit nach eigener Themenwahl an. Dabei zeigen sie mit Hilfe eines betreuenden Lehrers, dass sie sich mit einem Thema intensiv verbinden können.

Die Ergebnisse werden in Kurzreferaten dargestellt. Zu einer Kleinklassenschule gehören vor allem auch die therapeutischen Hilfen.

Waldorfpädagogik an und für sich wirkt durch die ganzheitliche Methode, durch die Rhythmisierung des Unterrichts therapeutisch..

In der Georgschule werden darüber hinaus verschiedene künstlerische Therapien wie Heileurythmie, Maltherapie, Sprachtherapie und Musiktherapie angeboten.

Diese werden in Absprache mit unsere Klassenkollegium für mehrere Monate durchgeführt.

Zur Unterstützung hat sich ein Therapieverein aus Therapeuten, Eltern und weiteren Fördermitgliedern gebildet.

 

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